Costa Rica hat seinen Besuchern ein vielseitiges Erlebnis zu bieten: Ruhige Strände liegen an geräuschvollen, grünen Regenwäldern, romantische Städte liegen in mächtigen Vulkankratern und seltene Tiere durchforsten die tropische Gegend. Ein Highlight dieser natürlichen und kulturellen Vielfalt ist der Tortuguero Nationalpark in Costa Rica – und wir verraten euch, warum hier das Motto „Pura Vida“ (dt: pures Leben) Programm ist!

Costa Rica Nationalparks – oder: Warum Tortuguero?

Es gibt viele Nationalparks in Costa Rica, aber einer sticht besonders hervor: der Tortuguero Nationalpark. Das liegt zum einen an seiner Dimension – mit 20.000 Hektar gehört er zu den größten seiner Art –, zum anderen aber auch an seiner Lage, denn direkt an Costa Ricas Karibikküste lassen sich nicht nur spannende Abenteuer erleben, sondern auch herrlich entspannte Stunden verbringen.

Außerdem lockt er seine Besucher mit einer wahrlich einzigartigen Lagunen- und Kanallandschaft, die gepaart mit der atemberaubenden Vielfalt an Flora und Fauna einfach überwältigend ist. Allein im Tortuguero Nationalpark leben über die Hälfte der verschiedenen Vogel- und Reptilienarten des Landes. Und auch Land- sowie Wassersäugetiere kann man hier auf abenteuerlichen Touren durch die Landschaft beobachten. Wie genau ihr das am besten macht und welche Sehenswürdigkeiten Costa Ricas ihr dabei nicht verpassen dürft, das erfahrt ihr jetzt!

Was kann man im Tortuguero Nationalpark am besten beobachten?

Wie schon beschrieben, herrscht im Nationalpark eine absolute Tier- und Pflanzenvielfalt. Besonders tropische Vögel wie Papageien und Tukane, aber auch exotische Reptilien wie der Jesus Christus Lizard – der übrigens zu den schönsten Tieren im Tortuguero zählt – lassen sich hier beobachten. Auch Eulen, einige Affenarten und Kaimane werden im Costa Rica Urlaub sicher zu sehen sein.

Zu Fuß durch den Regenwald

Es gibt einige speziell ausgeschriebene Wanderwege durch den Dschungel, der sich Tortuguero nennt. Einer, der es uns besonders angetan hat, ist der Mawamba Hiking Trail, der zur Mawamba Lodge gehört. Die Lodge an sich liegt mitten im Regenwald und ist die perfekte Unterkunft für eine Erkundungstour – besonders zu Fuß. Der private Wanderweg wird mit einem Boot erreicht, welches von der Unterkunft gestellt wird.

Auf hohen Wegen
Der Pfad an sich ist etwas höher gelegen als der natürliche Boden. Das liegt an den hier häufig vorkommenden Bullet Ants – riesige Ameisen, deren Biss höllische Schmerzen wie bei einer Schusswunde verursacht. Klar ist also: Von diesen ca. 2 cm großen Tierchen sollte man sich auf jeden Fall fernhalten! Das gilt übrigens auch für die kleinen, bunten Pfeilgiftfrösche, die man überall beobachten kann – Fotos machen okay, aber bitte immer aus sicherer Distanz!

Vier Schichten und eine Menge zu entdecken
Schon in der Schule haben wir vom Stockwerkbau des Regenwaldes gehört – doch sich daran zu erinnern fällt uns schwer. Hier inmitten des Tortuguero Nationalparks entdecken wir aber einiges wieder, denn die Stockwerke lassen sich so gut erkennen wie sonst kaum wo. Hier eine kurze Erinnerung: Der Tropenforscher Paul W. Richards stellte fest, dass sich die Gewächse des Urwaldes in vier Schichten einteilen lassen. In der obersten Schicht, dem Krondach, befinden sich nur die Urwaldriesen – die über 60 Meter hohen Bäume müssen enormer Hitze standhalten und bilden eine Art Dach für die restlichen Stockwerke.
Im Dachboden sozusagen schließt sich das Krondach komplett. Die 20 bis 40 m hohen Bäume bekommen durchaus eine Menge Sonnenlicht ab, können aber auch von Zeit zu Zeit im Schatten entspannen. Ihre Wipfel beherbergen eine hohe Artenvielfalt an Pflanzen und Tieren. Darunter befindet sich dann die mittlere Schicht – hier herrschen angenehme 25°C bis 30°C und es fällt wesentlich weniger Licht ein. Tiere und Pflanzen sind hier eher in geringer Zahl vorhanden.
Zu guter Letzt folgt die Schicht in der wir uns bewegen: die Strauchschicht. Angenehme 25°C werden durch den Schatten erreicht und machen es uns überhaupt möglich eine Wanderung zu unternehmen. Unter uns tobt das Leben – in der Strauchschicht leben vor allem Reptilien und Säugetiere, denen das Klettern unmöglich ist oder schwer fällt.

Das gibt’s zu sehen
Hoch oben in den Baumwipfeln können wir Äffchen und auch das ein oder andere Faultier erspähen – jedoch nur selten ohne, dass uns unser Tourleiter darauf hinweist. Und darum geht es bei einer Wandertour durch den Nationalpark auch gar nicht unbedingt, denn auch die mittlere und untere Schicht haben einiges zu bieten. Besonders aufregend sind die farbenfrohen Libellen, die neugierig an den Wegen lauern. Das und die schöne Natur, die frische Luft und allem voran die unglaubliche, ja fast magische (und ab und zu etwas gruselige) Geräuschkulisse machen dieses hautnahe Erlebnis absolut erinnerungswürdig.

Zu Boot vorbei an den Baumgiganten

Wie schon zu Beginn erwähnt, zeichnet sich der Tortuguero Nationalpark durch sein einzigartiges Kanalsystem aus. Auf diesen breiten Gewässern lässt sich der Regenwald entspannt auf eine andere Art und Weise erkunden. Vom Wasser aus hat man freie Sicht auf die Bäume und die Tiere in ihnen – wir können eine Menge der berühmten Vögel erkennen. Tukane und Papageien begleiten uns die ganze Bootsfahrt über. Doch auch das Wasserleben ist spannend. Am Ufer tummeln sich die Black River Turtles – scheuen aber sofort zurück, wenn man ihnen zu nahe kommt. Sogar der ein oder andere Kaiman ist aus sicherer Entfernung zu beobachten. Hier und da begegnen uns auch Brüllaffen und Zweifingerfaultiere, die es sich in den Bäumen des Ufers bequem machen. Mit etwas Ruhe und Geduld werden sie zutraulicher und posen ein wenig für die Kamera.

Spiegelglatte Oberflächen
Bis auf die Blätter einiger umliegender Bäume und den Wassertieren ist die Oberfläche der Kanäle überraschend klar und glatt – fast schon wie ein Spiegel. Gerade für leidenschaftliche Landschafts- und Tierfotografen bieten sich so auf der Bootstour einige spektakuläre Möglichkeiten für faszinierende Schnappschüsse.

Tipp! Touren zum Sonnenaufgang und Sonnenuntergang sind besonders empfehlenswert und machen ein Highlight des Costa Rica Urlaubs aus! Die Spiegelung der auf- oder untergehenden Sonne im Wasser ist einfach herrlich!

Lieber nicht ohne Guide
Die Tour durch die Kanäle des Tortuguero Nationalparks kann man sowohl auf eigene Faust (mit einem entsprechenden Bootsführerschein), als auch mit einem Guide unternehmen. Wir empfehlen auf jeden Fall die zweite Option, denn erstens kann man sich so voll und ganz auf die atemberaubende Umgebung konzentrieren und zweitens wissen die Führer, wo sich welche Tiere verstecken können – allein bräuchte man dazu entweder ein wahres Adlerauge oder eine große Portion Glück. Hat man schon eine geführte Tour unternommen und vielleicht einen Eindruck davon erhascht, worauf man achten muss, kann man sich auch allein mit einem Kajak auf den Weg machen. Achtet dabei allerdings darauf, den wilden Tieren nie zu nahe zu kommen, da sie in seltenen Fällen schon einmal aggressiv werden können.

Zu Seil: Canapoy Tour durch den Tortuguero Nationalpark

Vor nicht allzu langer Zeit haben die Betreiber der Touren durch die Regenwälder der Welt das Ziplining für sich entdeckt. Auf so genannten Conopy Tours lässt man sich, gebunden an ein Drahtseil und fest gesichert, durch die Baumwipfel gleiten. Es ist ein atemberaubendes Schauspiel, welches sich einem dabei bietet.

Herabblickend auf die Welt
Das Gefühl kennt man sonst nur aus dem Flugzeug oder vielleicht einer Ballonfahrt – die Freiheit, die mit der Höhe kommt, die einzigartigen Ausblicke, die sich einem aus der Vogelperspektive eröffnen – bei einer Canopy Tour kann man genau diese Freiheit erleben. Mit den Beinen baumelnd hangelt man sich hier von Baum zu Baum durch den Tortuguero Nationalpark.

Die Wildnis hautnah erleben
Bei keiner anderen Tour kommt man den Tieren des Dschungels so nah wie beim Ziplining. Dabei konnten wir die Papageien, Tukane, Kolibris und viele andere Vögel aus nächster Nähe beobachten und den einen oder anderen Schnappschuss ergattern. Begleitet vom Gebrüll der Brüllaffen und den hellen Schreien der Kapuzineräffchen entdeckten wir auch wieder so manch Faultier, was es sich in den hohen Ästen der Baumriesen gemütlich gemacht hatte.

Achtung! Man sollte wirklich immer ein Hals- oder Handband an der Kamera haben. Sonst läuft man Gefahr, sie aus der Höhe fallen zu lassen – in den Tiefen des Urwald ist sie für immer verschollen.

So erreicht man den Tortuguero Nationalpark

Den Besuchern stehen zwei Wege offen, um nach Tortuguero zu kommen. Entweder fliegen sie von San José aus mit den Kleinflugzeugen der Sansa Airline oder sie nehmen das Boot. Da der Urwald an die Strände des Pazifik grenzt, lässt er sich sehr gut über ebendiesen erreichen.

Im Anschluss: Mehr Abenteuer oder doch Entspannung pur?

Nach den abenteuerlichen Erlebnissen im Regenwald heißt es, den restlichen Costa Rica Urlaub entspannt ausklingen lassen? Kein Problem, denn an der Pazifikküste findet man eine Vielzahl an wunderschönen Strandhotels und Ressorts.

Das am schönsten Sandstrand des Landes – dem Playa Hermosa – gelegene Hotel Bosque del Mar hat es uns besonders angetan. Die ruhige, familiäre Atmosphäre war zum Ausklang einer doch sehr lauten Reise durch den Urwald eine willkommene Abwechslung. Dazu das türkisblaue Meer, die warmen, aber nicht zu heißen Temperaturen, welche zwischen Dezember und April hier herrschen und die spektakuläre Natur – einfach ein Traum!

Für die, die nicht genug bekommen
Wer aber nach seinem Dschungel-Erlebnis noch nicht genug hat, oder ein wenig Zeit bis zum Strandurlaub überbrücken möchte, der begibt sich am besten auf Kraterwanderung – mal mehr, mal weniger wortwörtlich. Costa Rica hat insgesamt 70 erloschene und aktive Vulkane, die ein spektakuläres Dasein führen. Besonders spannend ist die Erkundung des Arenal im gleichnamigen Nationalpark. Fast täglich bricht dieser mehrmals aus und bietet besonders bei nächtlichen Beobachtungen ein faszinierendes Lichtspiel.

Vulkanisch heiß gebadet
Nach einer anstrengenden Wanderung durch den Nationalpark kann so ein heißes Bad schon gut tun. Doch bevor man es sich in der Hotelbadewanne gemütlich macht, können wir nur die heißen Quellen des Tabacon Resort & Spa empfehlen. Diese werden mit dem Wasser des schwefelhaltigen Fluss Tabacon versorgt, welcher am Vulkan entlang fließt. Wasserfälle und kühle (nicht-)alkoholische Getränke runden den Aufenthalt ab.

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