Sizilien – das heißt von der einen Seite Mafia, von der anderen ein Vulkanausbruch? Aber nicht doch! Der “Fußball” des “italienischen Stiefels” ist so viel mehr und vor allem eins: eine Reise wert! Wir nehmen euch mit in unseren Sizilien Urlaub!

Was sollte man über Sizilien wissen?

Die größte Insel im Mittelmeer hat eine wilde Geschichte hinter sich. Denn das Überbleibsel einer Landbrücke zwischen Afrika und Europa war schon immer hart umkämpft. Strategisch gut gelegen nahmen viele verschiedene Mächte die Städte des Eilands ein: Von Griechen, über Römer, Byzantiener, Arabern, bis hin zu den Normannen. Heute ist die Insel zwar Teil Italiens, allerdings agiert sie als autonome Region. Denn trotz dieser zahlreichen Einflüsse sind Sizilianer immer Sizilianer geblieben.

Vielseitige Natur dank angenehmem Klima
Tatsächlich finden sich auf der Insel über 3000 unterschiedliche Pflanzenarten. Dazu zählen nicht nur mediterrane, sondern auch subtropische und tropische. Der Grund ist neben der vielseitigen Besiedlung verschiedener Völker auch das Klima. Dieses ist zwar prinzipiell mediterran und in der Mitte der Insel sogar etwas kühler und feuchter, aber gerade im Süden kann im Sommer die 40°C-Marke gern mal überschritten werden, da hier die heißen Saharawinde ankommen. Darum ist wohl die beste Reisezeit für uns hitzeungeübte Europäer April bis Juni oder auch noch im September.

Berge und Sandstrand
Ebenfalls bezeichnend für die Insel: Auf dem zu ca. 80% aus Bergen oder Hügeln bestehenden Sizilien befinden sich noch mehrere aktive Vulkane, u.a. auch der bekannte Ätna. Diese produzieren eine sehr gute Erde, auf der Vieles wächst und gedeiht. Sie sind natürlich auch nicht ganz ungefährlich – aber zugleich auch beeindruckend und schön! An den Küsten findet sich vor allem im Süden flaches Land mit längeren Abschnitten Sandstrand. Im Norden und Osten hingegen ragen Felsen ins Meer, die jedoch immer wieder auch kleine Buchten samt Strand eröffnen. Somit ist landschaftlich Vieles geboten, was nur noch darauf wartet, erkundet zu werden!

Auf ins Abenteuer: Anreise auf Sizilien

Die Insel verfügt insgesamt über drei Flughäfen. Wir kamen im Osten Siziliens, genauer gesagt in Catania an. Sie ist zwar nicht die Hauptstadt, aber hier landen doch die meisten Flugzeuge. Von dort war es auch nicht mehr weit zu unserer Unterkunft, dem 4* Hotel Hellenia Yachting im quirligen Ort Giardini Naxos in der Nähe von Taormina.

Taormina
Die kleine, historische Stadt Taormina wollten wir uns nicht entgehen lassen. Sie erreicht man bequem per Fahrstuhl oder Seilbahn, da sich der ursprüngliche Ortskern 200m über dem Meeresspiegel befindet. Eine der größten Sehenswürdigkeiten hier ist das griechisch-römische Theater, welches einen unvergleichlichen Blick über die Stadt zum heute noch aktiven Vulkan Ätna bietet. Aber auch für einen entspannten Bummel durch die kleinen Straßen und Gassen ist Taormina perfekt geeignet. Ein prima Start in Sizilien!



Catania – Willkommen im Val di Noto!

Bevor wir uns der Umgebung unseres Hotels widmeten, wollten wir aber auch noch einen Blick in Catania werfen. Immerhin ist diese Stadt ein Teil des Val di Noto, einer Gruppe von acht sizilianischen Städten die sich durch eine außergewöhnlich schöne, barocke Architektur auszeichnen. Diese gehört seit 2002 sogar mit zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Bei einem Besuch der Stadt sollte man die Paläste und Kirchen besichtigen – allem voran die Kathedrale von Catania. Sie ist der Schutzpatronin der Stadt, der Heiligen Agatha, gewidmet und war ursprünglich eine normannische Wehrkirche. Doch nach einem Erdbeben am Ende des 17. Jahrhunderts, bei dem ohnehin fast die gesamte Stadt zerstört wurde, musste auch die Kirche neu aufgebaut werden. Das Ergebnis ist eine wunderschöne Barockfassade.

Authentisch und lebensnah: Pescheria di Catania
Doch auch abseits der Architektur hat Catania ein buntes Leben zu bieten. Ein wirklich aufregendes, authentisches Erlebnis ist zum Beispiel der Besuch des traditionellen Fischmarktes Pescheria di Catania. Hier erlebt man hautnah das bunte Markttreiben: Fischhändler, die ihre Ware anpreisen, bunte ausgefallene Meeresfrüchte und natürlich beeindruckende Fische, die fangfrisch dargeboten werden. Drumherum finden sich viele andere Geschäfte, die ebenfalls leckere Nahrungsmittel und Gewürze anbieten – ein wahres Fest für alle Sinne!

Unser Tipp: Gegen Mittag nimmt das Gedränge ab, weil dann die meisten Einheimischen bereits ihre Einkäufe getätigt haben. Die Stände werden dann abgebaut und der Markt ist vorbei. Wer also einen guten Zeitpunkt abpassen will, um ein wenig Atmosphäre zu schnuppern, sollte sich dann sputen – oder eben mutig in das authentische Gewusel eintauchen.

Tanz auf dem Vulkan: Eine Fahrt zum aktiven Ätna

Der nächste Programmpunkt war naheliegend – sogar wortwörtlich: Denn wer einen aktiven Vulkan vor der Nase hat, sollte die Gelegenheit nutzen und ihn sich auch von nahem ansehen. Atemberaubend war schon die Seilbahnfahrt hoch zum Ätna. Sie dauert ca. 10 Minuten und ist bei den meisten Rundreisen-Veranstaltern nicht im Reisepreis inkludiert. Aufgrund von Wetterlage und Aktivität des Vulkans kann sie nämlich immer eingestellt werden.

Bei unserem Besuch war der Ätna so aktiv wie lange nicht mehr – doch eine Auffahrt war dennoch möglich. So hatten wir das Glück, die Kraft der Natur hautnah miterleben zu dürfen. Große Rauch- und Aschewolken schossen empor, das Grollen war kilometerweit entfernt zu hören. Flüssige Lava ergoss sich entlang des Berges. Ein spektakuläres Schauspiel, welches man sicher nicht so schnell vergisst!

Besuch bei den alten Griechen: Syrakus

Als letztes wollten wir uns gern eine der beeindruckendsten, historischen Städte Siziliens anschauen: Syrakus. Die Stadt liegt südlich von Catania und bildete in der Antike das kulturelle Zentrum der Insel. Davon zeugen noch heute Sehenswürdigkeiten wie ein griechisches und ein römisches Amphitheater oder der beeindruckende Opferaltar Hierons II.

Damit diese und noch viele weitere antike Gebäude erbaut werden konnten, gibt es in und um Syrakus über zehn große Steinbrüche. Der bekannteste von ihnen ist wohl der Latomia del Paradiso. Hier befindet sich nämlich das “Ohr des Dionysios” – eine große Grotte, die eine ganz besondere Akustik aufweist. Der Legende nach sperrte der frühere Herrscher hier seine Gefangenen ein und konnte sogar die leisesten Gespräche am anderen Ende der Höhle noch belauschen.

Ein Teil der Stadt – eigentlich sogar ihr Ursprung – befindet sich auf einer weiteren kleinen Insel namens Ortygia. Diese war nach dem zweiten Weltkrieg lange Zeit vernachlässigt, mausert sich aber aktuell wieder zu einem Anziehungspunkt für Touristen. Denn auch hier gibt es großartiges zu sehen: der imposante Dom und die Arethusaquelle sind zum Beispiel zwei Hauptattraktionen dieses Stadtteils.

Sizilien: Es gibt noch so viel zu sehen!

Nach diesem wunderbaren Kulturprogramm blieb uns noch ein klein wenig Zeit übrig. Natürlich kann man auf Sizilien immer noch viel mehr erleben und erkunden. Aber wir wollten auch einfach ein wenig Strandzeit einplanen – schließlich sollte der Urlaub ja vor allem eins sein: entspannend! Und so viel dazu: Strandurlaub auf Sizilien ist – ob mit oder ohne Kinder – einfach herrlich!

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