Schottland: das Land des rauchig-fruchtigen Whiskys, der sagenumwobenen Seen und mythischen Burgen – und wir mittendrin. Warum sich eine Schottland Rundreise lohnt und welche Ziele ihr unbedingt anpeilen sollte, verraten wir euch in unserem Reisebericht.

Los geht’s: Anreise nach Schottland

Anfang Mai 2014 machten wir uns auf den Weg ins wunderschöne Schottland. Unsere Reise begann auf dem Flughafen Frankfurt am Main. Von hier flogen wir mit den „KLM Royal Dutch Airlines“ über Amsterdam bis in die Hauptstadt Edinburgh. Die Flüge an sich waren jeweils nur etwa eine Stunde lang und außergewöhnlich angenehm – die Fluggesellschaft ist absolut empfehlenswert und überzeugte uns mit ihren neuen Maschinen und dem Eins-A-Service. Kurz nachdem wir in Edinburgh angekommen waren, ging unsere Schottland Rundreise schon los. Sue, unsere britische Reiseleiterin, wartete bereits samt Bus auf uns und nahm uns mit auf eine spannende Tour durch Städte, Natur und mystische Plätze.

Der erste Stopp: Perth

Die ehemalige Hauptstadt Schottlands hat ihren Namen zurecht. Denn er bedeutet so viel wie „Wald“ bzw. „Wäldchen“ im Piktischen. Und genau diese Laubwälder begegneten uns gegen Ende der 90-minütigen Fahrt von Edinburgh nach Perth immer häufiger.

Der Scone Palace: Geschichte hautnah
Nach einer erholsamen Nacht, die nach dem Anreisetag zuvor wirklich nötig war, machten wir uns am zweiten Tag auf den Weg zum Scone Palace. Der royale Palast liegt unweit von Perth im kleinen Städtchen Scone, welches ursprünglich auf eine römische Siedlung zurückgeht. In den Jahrhunderten zwischen 1210 und 1437 war der Palast immer wieder Sitz der schottischen Königsfamilie.

Heute ist das ehemalige Königshaus zu einem Museum ausgebaut worden, in dem sich zahlreiche Ausstellungsstücke der Geschichte Schottlands besichtigen lassen. Besonders eindrucksvoll wirkte auf uns der „Schicksalsstein“. Hier fanden die Krönungen von insgesamt 42 schottischen Königen statt – davorstehend, fühlte man sich direkt ins Mittelalter zurückversetzt. Wir konnten förmlich die eleganten, aufwändigen Trachten der Könige und Königinnen vor uns sehen.

Öffnungszeiten und Preise

● Hauptsaison: April bis Oktober
10:00 bis 16:00 Einlass
12 GBP (Erwachsene), 8,50 GBP (Kinder)

● Nebensaison: November bis März (Januar geschlossen)
10:00 bis 16:00 Einlass
Freitag - Sonntag freier Eintritt, ansonsten geschlossen

Führungen finden (auch auf Deutsch) in regelmäßigen Abständen statt und müssen nicht noch einmal zusätzlich bezahlt werden. Jedoch kann der Palast auch individuell besichtigt werden. Unser Tipp für den Besuch im Scone Palace ist es, sich die weitläufige Parkanlage anzusehen – hier wurden besonders seltene Baumarten schon vor Jahrhunderten angepflanzt und lassen sich heute noch bestaunen.

Prost: Whisky aus dem Zentrum Schottlands

Noch am selben Nachmittag machten wir uns auf ins geografische Zentrum Schottlands: das kleine, gemütliche Städtchen Pitlochry. Unser Ziel hier? Die Blair Athol Distillery. Schon vor über 200 Jahren (1798) erbaut und doch noch in sehr gutem Zustand, bietet sie Besuchern nicht nur einen wahrlich verträumten Anblick, sondern weist sie auch in die Geschichte des „schottischen Lebenswassers“ ein.

Zum Ende des Besuches darf auch gern ein Schlückchen des 12 Jahre alten Single Malts probiert werden – der leicht fruchtige Geschmack des Whiskys gibt dem Getränk eine einmalige Note, die wir so schnell nicht vergessen werden. Darum haben wir uns auch entschlossen, eine Flasche in dem kleinen Verkaufsraum der Brennerei als Andenken mit zu nehmen.

Öffnungszeiten und Preise

● Ostern bis Oktober
10:00 – 17:00 geöffnet
6,50 GBP pro Person für eine Führung

Auf zu sagenumwobenen Seemonstern und mythischen Ruinen!

Der nächste Tag hielt gleich zwei Highlights für uns bereit. Direkt am Morgen machten wir uns auf den Weg zum berühmt-berüchtigten Loch Ness und dem an dessen Seeufer befindlichen Urquhart Castle. Die Ruine des Schlosses ist nicht ohne Grund eines der beliebtesten Fotomotive. Das eindrucksvolle Gemäuer stammt noch aus dem 13./14. Jahrhundert und war Schauplatz vieler gewaltsamer Auseinandersetzungen.

Nach unzähligen Zerstörungen und dem ständigen Wiederaufbau wurde sie im Jahr 1692 ein letztes Mal gesprengt um eine Besetzung durch die Jakobiten zu verhindern. Nun ist sie vor allem eins: ein Aussichtspunkt über den imposanten, legendenumwobenen See. Gerade bei etwas regnerischem, nebligen Wetter – wie wir es passenderweise hatten – kann man sich leicht in den Mythen rund um Loch Ness verlieren. Diesen Anblick solltet ihr euch bei eurem Schottland Urlaub keinesfalls entgehen lassen!

Öffnungszeiten und Preise
Besucherzentrum Urquhart Castle: 9:30 – 17 Uhr
7,90 GBP (Erwachsene), 4,80 GBP (Kinder)


Weiter den See entlang: das Tal der Tränen
Dem Ruf der Natur folgenden, begaben wir uns am Loch Ness entlang in die Highlands. Diese für ihre atemberaubende Szenerie, ihre vielseitigen Wander- und Bergsteigerstrecken bekannte Region verdient ihren Ruf! Für uns und viele unserer Mitreisenden war sie ein unumstrittenes Highlight unserer Schottland Rundreise. Vor allem das Tal von Glencoe (oder auch: „Tal der Tränen“) bezauberte uns. Von dem gewaltvollen Massaker der Campbells an den MacDonalds, welches hier im Februar 1692 stattgefunden hatte, konnte man kaum Spuren finden – außer im Glencoe Visitor Center.



Atmosphäre und Kultur pur: Edinburgh

Am letzten Tag unserer Schottland Studienreise machten wir uns auf eine zirka vierstündige Fahrt von Oban nach Edinburgh. Die schottische Hauptstadt überraschte uns mit ihrer kulturellen Vielseitigkeit und ihrer unbeschreiblichen Schönheit.

Historisches Denkmal: Edinburgh Castle
Einen wahrlich unschlagbaren Abschluss unserer Schottland Reise bildete das Edinburgh Castle. Die auf einem hohen Felsen thronende Burg bietet einen eindrucksvollen Blick über die Altstadt. Doch auch die Burg selbst ist eine absolute Sehenswürdigkeit und gibt Einblick in die schottische Geschichte.

Öffnungszeiten und Preise
Ganzjährig 9:30 – 18 Uhr geöffnet
18,50 GBP (Erwachsene), 11,50 GBP (Kinder)

Übrigens: Im Sommer findet in der Burg jährlich die eindrucksvolle Royal Edinburgh Military Tattoo statt. Hinter diesem Namen verbirgt sich Schottlands größtes Musikfestival. Wer die Möglichkeit hat, dieses zu besuchen, sollte es sich keinesfalls entgehen lassen.

Von Museen und Pubs
Neben dem Edinburgh Castle hat die Stadt Kulturliebhabern noch einiges mehr zu bieten. Dazu gehören hochkarätige Kunstsammlungen mit Werken aus der ganzen Welt, hervorragende Hotellerie, eine lebhafte Musikszene, die alle Genre bedient, gemütliche Pubs und vielseitige Restaurants. Und über all dem thront das majestätische Schloss und versprüht seine einzigartige Atmosphäre.

Zum Stöbern nach den kulturellen Eindrücken eignet sich die „Royal Mile“ – die Hauptbummelmeile der Stadt inmitten des Labyrinths aus kopfsteingepflasterten Gassen der Altstadt Edinburghs. Doch auch die Neustadt mit ihren breiten Straßenzügen, ihren riesigen Freiflächen und den eleganten Fassaden hat für Besucher eine Menge zu bieten. Alles in allem ist Edinburgh einfach eine tolle Stadt, die sich auch für einen mehrtägigen Städtetrip nur empfehlen lässt – Langeweile wird man hier sicher nicht haben!



Fazit: Schottland – eine Reise wert?

Die Antwort auf diese Frage ist von unserer Seite eindeutig: ja! Hier warten herrlich schöne Landschaften, eine faszinierende Geschichte und Kultur, wunderbare Unterkünfte von traditionell bis klassisch-modern, sehr gutes Essen – ja, hier gibt es nicht nur Haggis – und nicht zuletzt freundliche Menschen auf euch.

Zu welcher Jahreszeit nach Schottland?
Eigentlich hat das Land ganzjährig viel zu bieten. Im Winter glänzen die wunderschönen Schneelandschaften magisch und geben dem eh schon verwunschenen Antlitz den letzten Hauch Mythisierung. Im Frühling blüht die Natur auf und zeigt sich Besuchern von ihrer schönsten Seite. Die warmen, aber nicht allzu heißen Sommer eignen sich perfekt zur Erkundung der Highlands. Und der geheimnisvolle Herbst erstrahlt in allen Farben. Außerdem hat das relativ kleine Schottland je Region unterschiedliche Klimaverhältnisse. Besonders in den Highlands ist es immer etwas feuchter und windiger – aber genau das macht auch ihren Reiz aus und hat die spektakulären, grünen Landschaften hervorgebracht.

Unsere Hotelempfehlungen für Schottland

Während unserer Zeit in Schottland kamen wir in den Genuss einiger, vielseitiger Hotels. Die schönsten möchten wir mit euch teilen.

4* Atholl Palace Hotel in Pitlochry
Das traditionsreiche „Palasthotel“ ist auf einer Anhöhe gelegen. Es ist umgeben von einer gepflegten Parkanlage, die eine gute Anzahl an Spazierwegen bietet. Dazu noch der Blick auf das Städtchen Pitlochry, welches ca. 10 Minuten zu Fuß entfernt liegt und et voila: ein romantisches Hotel ist geschaffen.
Mit 110 Zimmern ist das Haus außerdem nicht allzu groß und bietet eine gemütliche, traditionelle und elegante Ausstattung. Unser Tipp für regnerische Tage: Es verfügt zudem über ein Hallenbad und einen Wellness-/Spa-Bereich.

3* Glengarry Castle Hotel in Invergarry
Das traditionell gehaltene Herrenhaus mit seinen 26 ganz individuell gestalteten Zimmern hat einen typisch schottisch-britischen Charme. Es liegt idyllisch am Loch Oich und bietet Inspiration für Künstler aller Art.

5* Glencoe House in Glencoe
Inmitten eines ca. 4 ha großen, parkähnlichen Privatgrundstücks im Glencoe Tal befindet sich das Glencoe House. Es bietet nicht nur einen spektakulären Blick auf Loch Leven, sondern überzeugte uns auch mit seinen 7 wunderbar-edlen Suiten. Typische Hotelatmosphäre gibt es hier nicht – man fühlt sich ganz wie ein Lord oder eine Lady. Frühstück und Abendessen werden direkt in der Suite serviert und auch so wird einem jeder Wunsch von den Lippen abgelesen – übrigens auch in Deutsch.

3,5* Knipoch Hotel nahe Oban
Das familiär geführte, geschichtsträchtige Hotel verzauberte uns mit seinem urig-gemütlichen Charme und seiner hervorragenden Küche. Die tolle Lage trug nur weiter zu den Pluspunkten bei – es ist nur durch eine Straße vom Loch Feochan getrennt und liegt etwa 10 km von der Stadt Oban entfernt.
Mit seinen 22 gemütlich, individuell eingerichtete Zimmern herrscht hier immer eine ruhige Atmosphäre. Die straßenseitigen Zimmer bieten einen atemberaubenden Ausblick auf den Garten und den See.



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